FemInfo 69 (November 2025)
Geschlecht, Feminismus, Behinderungen und Ableismus in der Schweiz
In Zusammenarbeit mit Elena Pont
Die Diskriminierung aufgrund von Behinderungen (Ableismus) basiert auf einer Hierarchisierung von Differenz, die sich auf eine körperliche oder mentale Norm stützt. Vorurteile und gesellschaftliche Strukturen durchkreuzen den Alltag von als behindert geltenden Menschen. Die Unterordnung unter anti-solidarische kapitalistische Strukturen resultiert für behinderte Menschen in Formen der Fremdbestimmung, Gewalt und Existenzangst. Strukturelle Behinderung überkreuzt und potenziert sich mit anderen Diskriminierungsachsen, etwa aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Ethnie oder Klasse.
Wie werden Differenzen wahrgenommen, aber auch reproduziert – und kann darin jenseits von Essenzialisierung etwas Ermächtigendes stecken? Wie gestaltet die Beschäftigung mit Behinderungen oder Neurodiversität das feministische Denken und Handeln umfassender – und umgekehrt? Welche Rolle spielt in feministischen wie auch anti-ableistischen Perspektiven die Frage der Repräsentation und Aneignung? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen feminisierter Care-Arbeit, Behinderungen und Prekariat, zwischen Ableismus und Patriarchat? Welche gegenseitigen Befruchtungen finden zwischen Disability Studies, Crip Theory und feministischer Wissenschaft statt – und wie übersetzen sich diese in hochschulpolitische Zugänge?
Für das Heft 69 des Magazins FemInfo suchen wir Texte aus der Forschung und deren Umsetzung, die sich mit einer der genannten Fragen auseinandersetzen oder eigene Stossrichtungen zum Thema
entwickeln.
Ideen/Abstracts bis 15. März 2025
Beiträge (ca. 6’000-13’000 Z.) bis 1. Juli 2025
Kontakt: Nina Seiler, redaktion@femwiss.ch